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Dr. iur. Lorenz Baumann

Bibliography

Das Stichtagsprinzip und seine Tragweite im Ehegüterrecht und im Erbrecht

Die Frage des relevanten Zeitpunkts für die Bewertung von Vermögenswerten ist in der güter- und erbrechtlichen Praxis von massgeblicher Bedeutung: Welche Stichtage sind zu beachten bei der güterrechtlichen Auseinandersetzung, bei der Erbteilung oder bei der Berechnung von Pflichtteilsansprüchen? Wen treffen Wertveränderungen zwischen dem Todes- und dem Teilungstag? Welche Stichtage sind relevant…

Vergleichsvereinbarungen und ihre Risiken bei der Erbschaftssteuer

Einigen sich die Erben im Schlichtungsverfahren oder vor Gericht über ihre Erbquoten, so hat der entsprechende Abschreibungsbeschluss im Sinne von Art. 208 Abs. 2 ZPO die Wirkung eines gerichtlichen Entscheids – dies aber nur in zivilrechtlicher Hinsicht, nicht jedoch gegenüber den Steuerbehörden. Diese bleiben frei, die Erbschaftssteuer aufgrund der Erbteile zu veranlagen, die sich gemäss…

Kleiner Restnachlass – Grosse Ausgleichungsforderung

Wer seinen Miterben im Rahmen der Teilung eines Grossteils des Nachlasses einseitig mitteilt, die Erbschaft sei «abgeschlossen», verliert damit (vorbehältlich eines offenkundigen Rechtsmissbrauchs) nicht den Anspruch auf jederzeitige Teilung des Restnachlasses. Das hier zu besprechende Bundesgerichtsurteil ruft in Erinnerung, dass die Voraussetzungen an einen Erbteilungsvertrag hoch sind und mit…

Verzicht auf Herabsetzung einer Vor-/Nacherbschaft als (herabsetzbare) lebzeitige Vermögensentäusserung

Wer im Bereich seines Pflichtteils und seiner güterrechtlichen Ansprüche darauf verzichtet, eine vom ­Erblasser angeordnete Vor-/Nacherbschaft anzufechten, entäussert sich damit zugunsten des Nacherben und zulasten (eigener) pflichtteilsgeschützter Erben der entsprechenden Vermögenswerte. Handelt der Vorerbe mit (Eventual-)Vorsatz im Sinne von Art. 527 Ziff. 4 ZGB, kann diese Entäusserung…

Die Rechtsprechung des Bundes­gerichts zum Lidlohn

Das Bundesgericht hat die Beschwerde zweier Kinder eines Erblassers abgewiesen, die bezüglich ihrer Mitarbeit im Baugeschäft des Vaters das Bestehen einer einfachen (stillen) Gesellschaft geltend gemacht hatten. Da die Behauptung eines Gesellschaftsverhältnisses verspätet vorgebracht worden war, war bereits das Obergericht in diesem Punkt nicht auf die Berufung eingetreten, was vom Bundesgericht…
Dr. iur. Lorenz Baumann
successio 3/2017 | S. 250

Ausschlagungsvermutung und ­Herabsetzungsanspruch

Das Bundesgericht hat die Erbenstellung zweier Töchter eines Erblassers bestätigt, obwohl dessen ­Nachlass unstreitig überschuldet war und die Töchter innert dreimonatiger Frist keine Erbschaftsannahme ­erklärt hatten. Damit konnten die Töchter erfolgreich gegen die zweite Ehefrau des Erblassers auf ­Herabsetzung einer lebzeitigen Zuwendung in Millionenhöhe klagen. Nicht äussern musste sich das…
Dr. iur. Lorenz Baumann
successio 2/2016 | S. 167

Geteilt – oder noch nicht geteilt?

In der Praxis ist oftmals nicht klar, ob eine Erbteilung bereits stattgefunden hat oder ob die Erben nach wie vor eine Erbengemeinschaft bilden: Einzelne Erben sind der Ansicht, das Erbe geteilt zu haben, scheitern aber mit ihrer Klage auf Vollzug der Teilung, weil nach der strengen Gerichtspraxis kein Teilungsvertrag vorliegt. Das Bundesgericht stellt bei Erbteilungen erhöhte Anforderungen an…
Dr. iur. Lorenz Baumann
successio 2/2015 | S. 96